Schaf auf Toast
Das war eine gute Nacht. Der Volksfesttrubel um uns herum war nicht so schlimm, wie zunächst befürchtet. Und auf Baumstämmen, die unter unseren Decken liegen, schläft es sich offenbar gar nicht so schlecht. Unsere Jurten-Managerin macht sich tatsächlich Sorge ob unseres Schlafes, da ja der Standard europäischer Betten besser wäre. Wir können uns nicht beklagen, und nach einem Frühstück vor der Jurte im herrlichen Sonnenschein machen wir uns auch noch einmal auf in den Trubel, der am Felsen herrscht. Viele Mongolen haben offensichtlich frei während der Tage um den Nationalfeiertag und sich mit Kind und Kegel auf's Land gefahren, um zu campen, zu picknicken oder zu reiten. Und damt auch keiner hungrig bleibt bei so einem Tag an der frischen Luft, wird auch gleich mal ein ganzes Schaf auseinandergenommen. Vor dem Duschen konnte man das Tier zwei Jurten weiter noch ein seinem Pelz sehen, nach dem Duschen waren sogar schon die Innereien entfernt. Ja, empfindlich darf man hier nicht sein ...:-) Und Vegetarier dürften es hier nicht ganz so leicht haben.
Da wir gestern schon feststellen, dass die Rundfahrt wegen der gesperrten Wege aufgrund der Maul- und Klauenseuche nichts wird, geht's auf demselben Wege zurück. In Tsetserleg besteigen wir einen Hügel in der Stadt, natürlich gekrönt von einem Tempel, und genießen die Aussicht über die kleine Stadt. Auch hier sind ziemlich viele Leutchen unterwegs. Auch in Karakorum machen wir noch einmal Halt und füllen unsere Mägen und die Vorratskiste.


In der Nähe des Dünengürtels, in dem wir vor zwei Tagen ziemlich in den Regen kamen, liegt das abgeschiedene KLoster Erdene Khamb in den Bergen, das schon im 14. Jahrhundert gegründet wurde. Die Lage in den Bergen im Schutz eines Tales mit üppiger Vegetation ist wunderschön. Wir durchstreifen die Anlage und erfreuen uns an den Ausblicken. Schon von hier oben sehen wir auch die Dünen, in denen wir heute erneut unser Nachtlager aufschlagen werden.


An unserem Stellplatz bleibt heute genug Zeit, die Sachen zum Trocknen und Lüften aufzuhängen. Im Supermarkt haben wir frischen Salat erstanden, was keinesfalls die Regel ist, und freuen uns über einen vollen Teller gesundes Grünzeugs. Zum Sonnenuntergang erklimmen wir den höchsten Dünenkamm. Im Licht der untergehenden Sonne werden die Dünenhügel besonders schöne Schatten. Ein wunderschöner Abend, so warm, die in den letzten Tage nicht mehr und rosa gefärbten Wolken ... und eigentlich fehlt nur noch das Lagerfeuer ... nur das kriegen wir leider nicht entzündet ...;-)