Nationalfeiertag

Nationalfeiertag

Schön, wenn man morgens aufwacht, die Sonne scheint und die Temperaturen immer mehr steigen. Zur Frühstückszeit sind es schon 20 Grad, was dazu führte, dass es im Auto irgendwann viel zu warm wird. Unsere erste Nacht auf einem LKW-Truckstop war jedoch recht ruhig, auch wenn der eine oder andere LKW noch in der Dunkelheit sein Plätzchen suchte. Eine heiße saubere Dusche wird uns hier auch noch geboten. Camperherz, was willst du mehr? Unser Frühstück nehmen wir dann auch gleich noch an der gemütlichen Raststätte ein, wobei wir auf die warmen Mahlzeiten, die alle anderen Gäste ordern, um diese Uhrzeit gern verzichten. Offenbar besteht das russische Frühstück schon aus einer vollen Mahlzeit, die wir Mitteleuropäer uns doch eher erst zum Mittag gönnen. Also ordern wir, was wir auf Russisch auch bestellen können, und so gibt es neben einer Tasse Kaffee eine Schüssel voller Milchreis mit Marmelade zum Einrühren. Das macht satt, und wir sind zufrieden. Wir stellen fest, dass wir die Uhr schon wieder eine Stunde vorstellen müssen, es sind jetzt bereits vier Stunden vor der deutschen Zeit. Also los auf die Piste, die uns wieder durch endlose Sumpflandschaft führt. Wahrzunehmende Veränderung dabei sind heute die vermehrt auftauchenden Linkslenker-Fahrzeuge - die die Russen gern aus Japan und Südostasien importieren.
Was wir auch wahrnehmen, ist, dass auf der Strecke rechts und links bisher nichts vom heutigen Nationalfeiertag zu spüren ist. Keine Fanfaren, kein Schmuck an den Laternen, dafür sind die Supermärkte auch heute den ganzen Tag geöffnet. Aber unser Weg führt uns heute nach Omsk, einer weiteren Großstadt in Sibirien, die an einem weiteren der großen Flüsse, dem Irtysch, liegt. Auch Omsk war bis in die 90er eine geschlossene Stadt. Und genau hier bekommen wir dann unser Nationalfeierstagserlebnis - und wir feiern mit. Die Musik ist bereits von Weitem zu hören. Also schnell die wunderschöne Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale fotografiert und dann immer den Gesängen entgegen. Jetzt bietet sich uns das russische Schauspiel. Weiß-blau-rote Fahnen werden geschwenkt - farbenfrohe Trachten vieler Ethnien sind zu sehen, die ihre Folklore mit Tanz und Gesang zum Besten geben - ein paar Lobeshymnen auf Russland (so vermuten wir) werden in die Mikrophone posaunt ... ansonsten ein Volksfest, wie auch wir es kennen, mit Eis, Zuckerwatte und natürlich Schaschlik. Es ist ein buntes Treiben, schön anzusehen, und auch wir lassen uns eine Weile mittreiben und genießen die gute Stimmung bei jetzt fast 30 Grad (ja, wir sind immer noch in Sibirien).
 
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Nach langer Stellplatzsuche finden wir uns in der Nacht wieder auf einem der LKW-Truckstops ein und bekommen ein äußerst ruhiges Plätzchen. So geht wieder ein langer schöner Tag vorbei.