Sibirien

Sibirien

 
Ein weiterer kühler Morgen. Nach dem Frühstück geht's los Richtung ... Osten. Für uns liegt dort jetzt Jekaterinenburg. Gleich, nachdem wir losgefahren sind, eine Straßenkontrolle. Neben Fahrzeugschein, Führerschein und Pässen möchte der junge Polizist auch die grüne Versicherungskarte und die Zollerklärung sehen. Bei der Verständigung hilft wie so oft der Yandex-Online-Übersetzer ...:-). Schöne neue Welt.
Möglicherweise wurden wir heraus gewunken, weil die Dicke nach den letzten Schlafplätzen ziemlich mistig aussieht. Die Pisten, die von der Hauptverkehrsader abgehen, sind durchweg schlammig. Als Kinder mit Gummistiefeln hätten wir hier sicherlich unseren Spaß. Daher fahren wir eine Automoika an, eine Autowäsche, die in jedem Dorf zu finden ist, und lassen unsere Dicke für 400 Rubel waschen, bevor es dann tatsächlich wieder auf die Straße Richtung Osten geht. Nach der Schaumkur sieht sie dann wieder aus wie eine feine Dame.
 
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In Newjanks kreuzt schon der zweite "schiefe Turm" auf dieser Reise unseren Weg.
 
Und sicherlich ist auch Jekaterinenburg mehrere Tage Aufenthalt wert, wir wollen uns aber nur "Ganina Jama" ansehen. Hier - wo nach der Heiligsprechung der letzten Zarenfamilie Romanov als Märtyrer im Jahre 2000 für jedes der sieben Opfer eine Kirche erbaut wurde - wurden Zar Nikolai II., seine Frau und seine fünf Kinder erschossen. Ob man mit Glauben und Kirche etwas anfangen kann oder nicht, die Anlage ist was fürs Auge. Leider darf man in den Kirchen nicht fotografieren.
 
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Und wenig später können wir sagen ... ein neuer Höhepunkt der Reise ist erreicht. Sibirien! Was für ein Klang. Wohl jeder hat dazu wohl so seine Vorstellungen. Und wir sind tatsächlich hier. 
Zunächst natürlich in West-Sibirien. Für uns geht es weiter durch die sibirische Tiefebene, rechts und links säumen große Felder die Strasse. Am Zustand der Felder erkennt man sehr gut, dass es für hiesige Verhältnisse noch früh im Jahr ist. Die nächste große Stadt, die vor uns liegt, ist Tyumen. Tyumen ist sozusagen das Denver von Russland, das Zentrum der russischen Ölindustrie. Wir entscheiden, bis dort zu fahren, um bei den dortigen heißen Quellen unsere Nacht zu verbringen. Allerdings haben wir die Rechnung ohne die Russen gemacht. Auf dem Platz, der zu der Anlage gehört, findet - soweit wir verstanden haben - eine geschlossene Veranstaltung statt. Und selbst wenn nicht. Es stehen vielleicht 100 kleinere Zelte auf dem Gelände. Hier zu übernachten, verspricht die gleiche Ruhe wie ein Stellplatz in Berlin Kreuzberg. Denn der Russe ans sich feiert lang und laut.
Es ist spät, wir sind genug gefahren, wir sind müde - und wir haben ja auch seit mehreren Tage nicht geduscht. Und so beschließen wir, die 30 km zurück nach Tyumen zu fahren und uns dort in eines der Hotels einzuquartieren ... auch mal wieder schön.