Asien

Asien

Morgens Regen und 6 Grad. Wir schlafen lange und frühstücken dann im Stehen unter der Markise, bevor es Richtung Perm weitergeht. In Perm wollen wir uns den sehr schön hergerichteten Bahnhof und das "Schiwago-Haus" ansehen. Das Schiwago-Haus wurde von Boris Pasternak in seinem Roman Dr. Schiwago bis in die Kleinigkeiten genauestens beschrieben. Allerdings steht es bei Pasternak nicht in Perm.
 
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Wir sind an der westlichen Grenze des Urals, der sich hier im Süden allerdings nur als eine Hügelkette bemerkbar macht. Unser Weg führt uns weiter zu einem dunklen Kapitel in Russlands Geschichte, zum Gulag "Perm 36". Für rund 900 Rubel lassen wir uns durch das Lager und seine Geschichte führen. Auch Familienmitglieder unseres Führers haben Jahre und Jahrzehnte wegen Nichtigkeiten (antisowjetische Propaganda) in ähnlichen Lagern verbracht, so wie es wohl kaum eine Familie in Russland gibt, die vom jahrzehntelangen Terror durch Rote Armee, Stalin und noch bis zur Prestroika verschont blieb. Allein die Art und Weise, wie Sergeij uns auf gutem Englisch das Thema näher bringt, sorgt dafür, dass wir nicht völlig bedrückt das Lager verlassen.
 
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Auf dem weiteren Weg hätten wir fast die Grenze zwischen Europa und Asien verpasst, wenn nicht ein großer Grenzstein darauf hinweisen würde.
 
---------- Wir sind in Asien ----------
 
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Hier treffen wir auch auf Sylvie und Jamie (ich hoffe, ich habe bei beiden die richtige Schreibweise erwischt), ein englisch-französisches Pärchen, welches in Leeds gestartet ist und bis in den nächsten März hinein Zeit hat für die geplante Tour zum Baikal und von dort zurück durch Kasachstan, Usbekistan und ... naja ... noch hoffen sie darauf, ein 5-Tage-Transitvisum für Turkmenistan zu bekommen. Auch den beiden wünschen wir für ihre Tour alles Gute.
 
Nachdem wir uns an einer der zahlreichen kleinen Küchen an der Strecke mit Schaschlik die Bäuche vollgeschlagen haben, suchen wir uns ein paar Seitenwege weiter unseren Standplatz für die Nacht.