Stadt der 1000 Fenster

Eine Übernachtung in der freien Natur an einem Fluss beinhaltet am frühen Morgen natürlich auch ein Bad im Fluss.

Das Wasser ist seeeehr kalt und das Ufer teilweise so schlammig, dass man schnell die Füße auch wieder im Modder findet. Dennoch eine Erfrischung an diesem schon warmen Morgen.
Heute wollen wir die Osum-Schlucht erwandern. Der Fluss hat an vielen Stellen einen tiefen Canyon gebildet. Klingt spannend für eine schöne Wanderung, denken wir uns. Und gleich am Ausgangspunkt der Wanderung führt eine kleine Brücke über den Fluss, an der man eine Teil der steilen Wände bewundern kann. Dann geht es zunächst bergauf und dann wieder bergab bis hinunter zum Fluss, der hier allerdings gemächlich in einem Schotterbett fließt. Der Weg ist abwechslungsreich, mal durch Wald, mal weglos durch mannshohes Gras. Wir sehen Libellen fliegen, rennen mit Schildkröten um die Wette, genießen schwitzendd die Aussicht - nur, Einblicke in den Canyon haben wir während der Wandertour nicht. Erst an der nächsten Brücke, die wieder den Fluss quert und uns auf den Rückweg über die Straße führt, blicken wir tief hinunter in die Schlucht.

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Später an der Straße Richtung Berat, die immer am Fluss entlangführt, finden sich dann auch noch einige Haltepunkte, an denen man Aussicht in den "Grand Canyon Albaniens" hat, sogar Aussichtsplattformen sind angelegt, auf denen wir auch hier Raftingboote den Fluss hinabgleiten sehen.
Ein kleiner Einkauf ist fällig, und so sind wir gut gerüstet für eine Nachmittagspause mit Kaffee und Gebäck bzw. einem kleinen Salat, die wir an der sehenswerten Kasabashi-Steinbrücke einlegen. Hier können wir einen neuen Bericht erstellen und gleichzeitig den Hirten mit ihren Kühen zuschauen.

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Dann ist es genug mit dem Landleben - am frühen Abend treffen wir in Berat, einer der schönsten Städte Albaniens, ein. Berat ist eine alte Stadt, liegt wunderschön am Fluss umgeben von Bergen. Sie wird auch als "Stadt der 1000 Fenster" bezeichnet - warum, das erkennen wir beim ersten Anblick der Altstadt. Eng mit schmalen steilen Gassen durchzogen liegen die Häuser, die Fensterfronten und Fenster alle im gleichen Stil. Sehenswert sind die alten Stadtviertel, am rechten Flussufer als alte osmanische VIertel, links das alte christliche Viertel. Moscheen und Kirchen stehen nah beieinander, schon früh war Berat ein Ort, an dem verschiedene Religionen und Kulturen friedlich nebeneinander existierten. Und über allem trohnt die Burg von Berat, die zum Teil auch heute noch bewohnt ist. Hier, hoch oben über der Stadt nehmen wir heute Unterkunft im Hotel Castle Berat - in der Altstadt hätten wir aufgrund der engen Gassen wohl eher Schwierigkeiten mit einem Parkplatz für unsere Dicke gehabt. Das kleine Hotel mitten im Burggelände ist jedenfalls nicht die schlechtste Wahl, ein Zimmer im typischen Stil mit viel Holzdekor und natürlich vielen Fenstern, die den Blick auf die Stadt freigeben. Wir wohnen da, wo andere touristische Erkundungstouren machen - das bleibt uns für morgen vorbehalten. Uns zieht es am Abend in die Altstadt und die schmalen Gassen. In den Restaurants tobt das Leben, es wird flaniert, die Straßen sind voll. Schön. Und auch wir finden nach etwas Suche noch ein Lokal im Altstadtgewühl.

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Ein Problem muss jetzt nur noch gelöst werden - wir müssen wieder zurück auf den Burgberg zu unserer Unterkunft. Taxi? kein Problem dachten wir und lagen damit völlig falsch, nicht ein Taxi ist in Berat zu finden. Heißt also laufen, immer steil bergauf. NIcht einmal ein Auto fährt hinauf, das wir als Anhalter benutzen könnten. Ein paar Schritte begleitet uns ein Straßenhund ... echt anstrengend im Dunkeln, aber auch das ist nach einer halben Stunden Fußmarsch auch geschafft und wir fallen in unserem schöne Zimmer geschafft vom Tag ins Bett.