Vjosa

Nach einer ruhigen Nacht und gut gestärkt durch ein typisch albanisches Frühstück geht es heute auf's Wasser, auf die Vjosa.

Schon beim Frühstück winken wir von der Terrasse den ersten Rafting-Booten zu, die den Fluss hinunter paddeln. Pünktlich um 10 Uhr sind wir am Campingplatz. Es ist bereits ziemlich heiß heute morgen, so dass wir unter den Neopronanzügen schon das erste Mal schwitzen, dazu gibt's noch einen Helm - die ersten lustigen Fotos sind im Kasten. Unsere Besatzung besteht aus einer Familie mit zwei kleinen Kindern und uns sowie Robert, unserem Guide. Mit allen acht (!) Personen (ja, so etwas geht natürlich in Albanien) und bei chilligen Klängen aus dem Autoradion fahren wir im kleinen Geländewagen einige Kilometer flussaufwärts. Unser Raftingboot ist schon vor Ort. Guide Robert erklärt uns noch die Regeln: alles hört auf sein Kommando - "go", alle paddeln vorwärts, "back", alle paddeln rückwärts, links und rechts noch dazu - dann heißt es aufsitzen.

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Zunächst geht es recht ruhig den Fluß hinab, später kommen die ersten Strudel und kleinere und größere Wasserverwirbelungen - je doller, desto mehr Spaß haben alle. Beim ersten Fotostop (das Handy ist im wasserdichten Sack verpackt) geht das Paddel verloren, Robert muss uns ans Ufer manövieren und es dann über Steine kletternd zurückholen. Nass sind wir inszwischen allemal von oben bis unten, spätestens dann als wir alle vom Boot ins Wasser rutschen - mit den Schwimmwesten treibt man herrlich durch den Fluss. Zwei Stunden Vergnügen sind schnell verflogen - was für ein Spaß, das wird sicher nicht unsere letzte Raftingtour gewesen sein. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann nur, dass die Vjosa nicht türkisklaren Wasser hat, sondern braun von den vielen Sedimenten der letzten Regentage ist.
Entspannt nehmen wir am Campingplatz noch eine Dusche und einen Kaffee, streicheln die zwei kleinen vier Wochen alten Kätzchen, dann geht's weiter nach Permet. Mitten in der kleinen Stadt steht ein Felsen, den man auf steilen Treppen besteigen kann und einen weiten Blick auf den Ort und den Fluss hat. NOch ein paar Kilometer weiter geht es die Vjosa entlang, wir freuen uns dabei immer noch über die herrliche Tour auf dem Fluss am Vormittag.

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Bald lassen wir die Vjosa hinter uns und biegen rechts ab in die Berge, eine weitere Pistenstrecke über die Berge steht auf dem Plan, wir wollen zum Osum-Canyon im Nebental. Zwei Möglichkeiten gibt es, um dorthin zu kommen - einmal außen rum auf der Straße mit ca 150 km und drei Fahrstunden oder über die Berge ca. 40 km und auch drei Stunden. Das Wetter sieht ganz gut aus, kein Gewitter in Sicht und so entscheiden wir uns natürlich für die ziemlich anspruchsvolle Bergstrecke. Rumpelnd geht es über die Piste, die teilweise sehr steinig und teilweise auch sehr ausgewaschen ist. Irgendwo im Nirgendwo mitten in der einsamen Bergwelt ein kleines Cafe mitten in einem Obstbaumhain mit gackernden Hühnern und Katzen. Viele Offroader, aber auch Wanderer oder Mountainbiker haben wir durch Aufkleber oder Visitenkarten hier ihre Spuren hinterlassen. Aus dem Gästebuch, das uns die Hausherrin sogleich vorlegt und in dem wir uns auch verewigen, geht aber auch hervor, dass auch zweiradangetriebene Fahrzeuge den schwierigen Weg hierher geschafft haben - krass! bei den Pistenverhältnissen. Verköstigt werden wir an diesem kuriosen Ort auch noch, Pettula (kleine frittierte süße Krapfen), frisch zubereitet mit Joghurt und Honig - ein Ort zum Wohlfühlen.

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So gestärkt schaffen wir dann auch noch das letzte Teilstück unserer heutigen Offroadrunde und stehen am Ende an einer Straßenbrücke wieder auf Asphalt, die über den Osum führt. Auf den Kieseln am Ufer des weiten Flussbettes finden wir unseren heutigen Nachtplatz, in der Nähe zwei andere Fahrzeuge und eine Gruppe Wanderer, die unsere heutige Fahrstrecke über die Berge mit Booten bepackt gewandert ist und jetzt im Fluß ein Bad nehmen, morgen wollen die dann den Osum hinunterfahren, soviel Anstrengung wäre definitiv nichts für uns ...;-)
In unserer Autokoje sehen wir draußen noch blinkende Punkte und schlafen dabei rätselnd, welches Fabelwesen uns da leuchtet, ein ...