Von Kruja zum Kap Rodon

Wir sind in Kruja und nach einem Frühstück mit Rundumblick starten wir mal eine Stadtbesichtigung.

Die Burg von Kruja, die über der Altstadt thront, ist überaus sehenswert, man hat einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt, den man auch in den zahlreichen hübschen Restaurants genießen kann. Die Burg selbst ist teilweise restauriert und beherbergt eine Museum, teilweise wohnen Leute in sanierten und auch in nicht sanierten Teilen der Burg. Ein junger Mann spricht uns an und führt uns durch die Anlage mit interessanten Erklärungen zur Historie. Er erzählt uns, dass er freiwillig bei der Sanierung hilft und die Pflastersteinwege freihält, Geld dafür bekommt er nicht, nur eine einfaches dunkles Zimmer ist seins. Ob wir seinen Erzählungen Glauben schenken können oder nicht, wissen wir nicht, er weiß allesdings vieles über die alten Gemäuer. Einen guten Fremdenführer gäbe er jedenfalls ab, darf dies aber mangels Geld für die 200,00 EUR teure Konzession nicht offiziell machen. Wir sind zufrieden und geben natürlich freiwillig einen Obolus.

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Unterhalb der Burg findet sich der Basar von Kruja. Kleine Läden in den mit Kopfsteinplaster versehenen Gassen, die allerdings keine Schuster oder andere Handwerker mehr beherbergen, sondern mehr oder weniger schöne touristische Souvenirs. Bei einem Kaffee schauen wir eine Weile dem Treiben zu, dann geht's Richtung Adria.

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Unser Ziel dort ist die Lagune von Patok. Auf dem Weg dorthin fällt uns eine Autowäsche ins Auge, wir halten, denn nach unserem gestrigen Ausflug auf den schlammigen Bergstrecken kann unsere Dicke eine Wäsche sehr gut gebrauchen. Die kurze Wartezeit verbringt der Herr des Hauses beim Friseur. Danach sind Karre und Mann so schick wie lange nicht, wobei unsere Dicke noch eine Sonderbehandlung bekommen hat - alles Schwarze am Auto ist so schwarz wie noch nie. Keine Ahnung, welches Zeug die netten Reinigungsleute verwenden, aber die Dicke sieht so gut aus, wie lange nicht. Das hält nur nicht lange an. Da wir ja oft nicht den direkten Weg nehmen, geraten wir bei der Anfahrt zur Lagune schnell wieder auf eine Sandpiste und Staub legt sich wieder auf's Auto.
Das besondere an der Lagune von Patok sind die zahlreichen Restaurants, die natürlich in erster Linie Meeresgetier anbieten, allerdings sind die Läden zumeist auf Pfählen direkt ins Wasser gebaut, das sieht nicht nur herrlich aus, sondern es sitzt sich auch sehr gemütlich dort. Bevor wir das selbst auch austesten, machen wir uns noch auf eine kleine Wanderung durch die Lagunenlandschaft. Rechts die Adria, links die Lagune - leider sind hier nicht - wie erwartet - viele Vögel zu beobachten, sondern vielmehr Müll rundherum, nachdem wir das letzte Restaurant passiert haben - dieser Müll ist oft ein echtes Problem hier im Land. Im Gebirge türmen sich schon wieder die Gewitterwolken, hier am Meer scheint die Sonne, das Gewitterspektakel aus der Ferne anzuschauen und dabei in der Sonne zu sitzen, hat was.

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Dem Restaurant Paradiso können wir dann nicht widerstehen und entern eine der Plattformen mitten im Wasser, die mit Tisch und Stühlen sowie Sonnen- und Windschutz bestückt ist. Da wir weder die Karte verstehen noch den italienisch sprechenden Betreiber, lassen wir uns überraschen und werden mit gegrilltem Barsch (?), Salat, einer Art Bruschetta (total lecker) und einem Kaltgetränk verwöhnt, überraschend - aber im positiven Sinne - ist wieder einmal der Preis. Ca. 25 EUR für ein sättigendes schmackhaftes Gericht in bester Lage - es geht uns echt gut ...;-)
Noch ein paar Kilometer fahren wir heute, zum Kap Rodon, einer weit ins Meer ragenden Landzunge. Eine Abkürzung führt leider nicht schneller ans Ziel, denn wieder mal erweist sich der in der Karte eingezeichnete Weg nur als eine Sandpiste, die immer matschiger wird und später mit so tiefen Spurrillen versehen ist, dass wir lange überlegen, ob wir eine Stelle passieren können oder nicht. Es hilft nichts, aussteigen, anschauen, beratschlagen - und dann - langsam drüber - es klappt alles am Ende und das freut uns natürlich.

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Einen schönen Freistellplatz finden wir am Abend auch noch, leider schon nach dem schönen Sonnenuntergang - aber der Platz ist perfekt, eine duftende Wiese mit Rundumsicht. Vor dem Schlafengehen noch ein paar Schritte den Berg hinab, dann - ein Schreck - zwei Hunde schlagen an. Da diese, zumal wenn sie eine der vielen Herden bewachen, durchaus ungemütlich werden und es ja auch schon dunkel ist, treten wir sofort den Rückzug an. Zum Glück ist der Schreck umsonst, einer der Hunde begleitet uns zurück bis zu unserem Fahrzeug und bewacht uns, nach Bestechung mit etwas Fressbarem, dann die ganze Nacht ...