Auch am nächsten Morgen beim Frühstück wird noch einmal ein ausgiebiger Plausch gehalten
- das war ein rundherum angenehmer Aufenthalt bei unserer muslimischen Gastfamilie. Heute gibt es dort Börek mit in den Bergen vom Hausherrn selst gesammelten Spinat, den bringt er mit, wenn er als Wanderführer Leute auf den Pass bringt, die ins Tal nach Theth wandern. Das werden wir aber heute nciht mehr erleben
Wir verlassen das Valbona-Tal und wählen für die Fahrt nach Kukes das Bergland von Has, eine recht einsame Gegend, aber auch eine der ärmsten in Albanien. Die Umgebung ist wunderschön, aber man kann die Armut rundherum erkennen, hier begegnen uns nur sehr wenige Touristen. An einem höher gelegenen Hang machen wir halt für eine längere Pause und können wir hier weit hinab ins Tal des aufgestauten Drin-Flusses schauen. In der Ferne ist schon Kukes zu erkennen, wo wir noch einen kleinen Einkauf erledigen. MIt Englisch kommen wir hier nicht mehr weiter, aber mit einem "Muh" oder einer Geste, die eine Kuh melken imitiert, sorgen wir im Geschäft für Gelächter und bekommen, was wir wollen.


Es ist jetzt 15:30 Uhr und dank der guten Internetverbindung - auch in den Bergen - gibt es den letzten Spieltag der Bundesliga über die Sportschau-App auch auf der Fahrt zu hören. Nur leider wird das erste Tor nicht für den BVB, sondern für Mainz vermeldet und Bayern geht in Führung. Das Ende ist allen bekannt - der BVB ist Vizemeister ...;-)
Die Straße schraubt sich von Kukues immer höher, eigentlich sollte der Weg nach Shishtavec eine Piste sein, aber glatter Asphalt macht das Kurven doch recht einfach. Die Gegend um Shishtavec ist wieder einmal wunderschön, eine Hochebene mit überreichen Blumenwiesen, ab und an gesprickt mit alten Bunkern. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Irgenwann ist der Asphalt aber dann doch zu Ende und wir rumepeln weiter auf 1900 m. Am Ende einer im Sommer verlassenen Skistation - der einzigen in Albanien - ist Schluss. Zu Fuß geht es noch weiter den Berg hinauf, wir suchen den Schlepplift, der in unserer Karte eingezeichnet ist, von dem wir aber später lesen, dass er zum Winterende wieder abgebaut wird. Beim Blick auf unsere Standortdaten können wir erkennen, dass wir genau auf der Grenze Albanien - Kosovo stehen. Weit können wir auf 2000 m blicken, Ruhe umgibt uns - was leider an der Grenze KOsovo - Serbien leider gerade nicht der Fall ist, wie uns die Nachrichten vermelden. Die Nacht verbringen wir im geschützten Vorbereich der Skitation. Bänke, Tische und ein offenes W-Lan stehen uns zur Verfügung, so dass wir in dieser abgeschienene Lage sogar noch die Sportschau bei einer Kartoffelsuppe laufen lassen können - verrückt! In der Dämmerung treiben noch zwei Schäfer ihre riesige Herde an uns vorbei, ein kurzer Gruß und paar Gesten, mehr verstehen wir voneinander nicht.


Es dauert eine Weile, bis wir tatsächlich ein ebenes Fleckchen für unsere Dicke zum Schlafen gefunden haben, aber dann ...