Albanien!!


Mal wieder nicht. Zum zweiten Mal ist Aufgrund von Corona Albanien als Ziel ausgefallen. Also tasten wir uns näher heran und fahren nach Griechenland. Ein Stück des Weges - von Venedig nach Igoumenitsa und wieder zurück - lassen wir die Seele auf einer Fähre baumeln

Volcano

Volcano

 

Wenn man von seinem Feldbett im Zelt fast ins Wasser fällt, darf das morgendliche Bad im herrlichen Meer ruhig auch mal länger ausfallen – vor allem bei dem erlebnisreichen langen Tag der heute vor uns liegt.

Nicht weit entfernt vom unserem Campingplatz liegen die spärlichen Überreste des kleinen antiken Theaters. Von einem kleinen Hügel lohnt nur die Aussicht auf die Meeresbuchten. Da der kleine Anstieg schon die Schweißperlen treibt, freuen wir uns jetzt darauf, unsere Dicke heute mal artgerecht offroad auszuführen. Über Pisten wollen wir zu einem antiken Highlight auf dem Peloponnes …

Rechts ab in einem Olivenhain lassen wir den Asphalt hinter uns … die Schotterpiste windet sich kurvenreich in die Höhe. Steinmauern umzäunen den Olivenhain, die Äste der Oliven ragen weit in die Piste rein. Vorbei an einem scheinbar verlassenen Bergdorf geht es weiter den Berg auf dem Schotter den Berg hinauf, die Aussicht ist beeindruckend. An einer Kehre lassen wir die Dicke stehen. Zu Fuß steigen wir einen Pfad hinauf, an dessen Ende eine Höhle mit einem kleinen Altar auf Gläubige wartet. Wir glauben … wir fahren weiter …;-) und erreichen bald eine Hochebene mit freilaufenden Viechern, Viehställen, Wassertränken, alten Marmorbrüchen … eine herrliche Tour über Schotterpisten …

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Als wir wieder Asphalt unter den Rädern haben, ist es nicht mehr weit bis Epidauros, eine weitläufige Ausgrabungsstätte, in der in der Antike der Heilgott Asklepios und dessen Vater Apollon verehrt wurden. Auch hier fanden damals „olympische“ Spiele statt, inmitten von Heilbädern und Tempeln. Höhepunkt dieser alten Steinhaufen ist jedoch das Theater, denn es ist das am besten erhaltene und beeindruckendste in ganz Griechenland. Von der einzigartigen Akustik überzeugen wir uns selbst und klettern die Sitzreihen bis in die obersten Ränge, denn selbst hier soll man hören, wenn in der Mitte der Bühne eine Münze fallen gelassen wird. Und natürlich versuchen sich einige Besucher im Rezitieren und Gesang, wir spenden selbstverständlich Applaus. Wir sind – wie schon so oft in diesem Urlaub – beeindruckt, was die alten Griechen vor über 2500 Jahren schon auf die Beine gestellt haben …

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Nach der schweißtreibenden Besichtigung freuen wir uns wieder auf unser klimatisiertes Fahrzeug, das wir noch einmal über Schotterpisten die Berge hochjagen … wieder durch einsame Natur … auf einem Hügelkamm reihen sich Windräder an Windräder. Unter einem machen wir Rast und genießen das aussichtsreiche Panorama bei Keksen und Wasser.

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Zurück an der Küste haben wir immer noch nicht genug … die Küstenstraße führt uns auf die Halbinsel Methana, an deren Ende ein erloschener Vulkan wartet. Wir schnüren noch einmal die Wanderschuhe und erklimmen auf schmalen Pfad zunächst durch Kiefernwald, später über Lavabrocken den Vulkankrater, der in einer Felsspalte versteckt liegt. Das ist auch für uns eine Überraschung, kennen wir aus unseren Aufenthalten auf Island doch jede Mengel Vulkankrater. Ein solch versteckter kleiner Schornstein ist uns bisher aber noch nicht begegnet. Knapp zwei Stunden später sind wir zurück am Auto, natürlich wieder einmal verschwitzt ob der auch zu abendlicher Stunde hohen Temperaturen.

Die Suche nach einem geeigneten Nachtplatz währt an diesem langen Tag dann auch noch einmal sehr lange … wir entscheiden uns für einen Platz unweit der Straße neben einer kleinen Kirche, kein Traumplatz, aber dafür leicht erhöht über dem Meer … und bewacht von zwei wilden zerzausten großen Hunden, die uns erst einen Schreck einjagen und dann bis zum nächsten Morgen nicht mehr von unserer Seite weichen. Und der Stellplatz mitten in der Natur hat noch einen weiteren Vorteil … er liegt unweit der einsamen „Küstentaverne“ … für uns ein Segen am Abend, bekommen wir doch mit Meerblick ein einfaches Mahl serviert … als einzige Gäste … ein einziges Gericht … auf wackeligen Stühlen … von einer einsamen vergrämten Frau … zu einem überteuerten Preis … wie lange wird dieses Lokal wohl noch seine Pforten öffnen?