Geschichten gibt's ...

Geschichten gibt's ...

 ... die gibt's gar nicht. Aber dazu später. An dieser Stelle sei dazu nur erwähnt, dass ich zwischen unserem hektisch abgebrochenen Frühstück und dem Camp, in dem wir die letzten zwei Tage verbrachten, mein Basecape verlor. Eben jenes Basecape, welches schon in Island einige Tage herrenlos darniederlag und dessen wegen wir dort einen Umweg in Kauf nahmen, um es wieder aus dem Museum abzuholen, wo es vergessen wurde. Aber dieser Umweg brachte uns damals zu unserer netten Bekanntschaft mit Ueli und Claudia aus der Schweiz (viele Grüße an Euch, sofern ihr mitlest).

Den gestrigen Ruhetag haben wir auch für die weitere Routenplanung genutzt. Die von uns zunächst angedachte Strecke Richtung Süden soll von Camp aus befahrbar sein, allerdings - so die Auskünfte, die wir erhalten - besteht die große Wahrscheinlichkeit, bei dieser Route in ein wegen Maul- und Klauenseuche gesperrtes Gebiet zu gelangen und die Strecke aus Süden kommend(für uns also der Weg zurück) soll eher schweres Geläuf sein. Schweren Herzens entschließen wir uns, zum einen 500 km Umweg in Kauf zu nehmen und zum anderen Strecke zu befahren, die wir bereits gefahren sind. Aber gut ... bekommen wir eben einen zweiten EIndruck von der schönen Landschaft um uns herum.
Da der Großteil des schon gefahrenden Wegs aspaltiert ist, wollen wir heute Kilometer machen, bis ... ja, bis wir auf der Karte die Stelle erkennen, an der wir vor drei Tagen ein nachgeholtes Frühstück zu uns genommen haben. Schauen wir doch mal auf die Doofe, ob hier nicht die verlorene Kappe liegt?? Der Abstecher von der Straße ist nicht weit ... und siehe da, 300 km und 3 Tage später finden wir hier tatsächlich das graue Ding wieder, verschmutzt, aber heile. Was hat es mit diesem Teil nur auf sich?? Schon zwei Mal verloren und zwei Mal wiedergefunden ...
Die Freude über den Fund ist noch nicht verarbeitet, als ein junges Pärchen winkend auf uns zukommt. Wir warten, offenbar wollen die beiden etwas von uns. Schnell ist geklärt, die beiden brauchen Hilfe. Im nahen See, der zurückweicht und an seinen Rändern ein schlammiges Ufer aufweist, steckt ihr Fahrzeug fest, und wir sollen helfen. OK, anschauen können wir uns das ja mal, wir wollen die beiden in ihrer misslichen Lage ja nicht hilflos zurücklassen. Also fahren wir zum Seeufer, an dem wir schon das havarierte Fahrzeug erkennen können. Am Fahrzeug angekommen, begrüßt uns erst einmal der Rest der Familie, insgesamt zählen wir 8 Personen, 5 Erwachsene und 3 Kinder (Anm: bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen stinknormalen  PKW). Die einzigen Worte, die uns alle der Familie zutragen, sind "Can you help me?". Das Auto steckt mit den Vorderrädern voll im Schlamm und kommt weder vor noch zurück. Vater Mongole versucht, mit Wagenheber und einigen Holzstücken Herr der Lage zu werden. Schnell wird klar, dass wir nciht genügend Seillänge zu Verfügung haben, um Hilfe leisten zu können, ohne uns selbst der Gefahr auszusetzen, im Schlamm stecken zu bleiben. Nur mit Mühe können wir die junge Frau davon abhalten, die Sicherheitsgurte aus ihrem Auto herauszuschneiden, die sie als Verlängerung benutzen möchte. Wir helfen mit unseren vier Händen, Wagenheber und Spaten das Fahrzeug anzuheben und die Reifen zu unterfüttern. Ca. 30 Minuten später ist es soweit, der erste Versuch kann gestartet werden, das Auto rückwärts aus dem Dilemma herausfahren. MIt vereinten Kräften, Motorkraft und Muskelkraft (Schieben) gelingt es, das Fahrzeug in Bewegung zu bekommen ... der Motor röhrt, der Modder spritzt, ganze 10 m schaffen wir, dann stecken wir wieder fest. Aber jetzt reicht der Abstand, um mit dem vorhandenen Seil das Fahrzeug an unsere Dicke zu hängen. Sanft Gas geben und wenig später ist es geschafft. Alle jubeln und Händen werden geschüttelt. Jetzt ist Zeit für Fotos ... die Familie freut sich, wieder mobil zu sein, wir freuen uns, geholfen zu haben. Die Mongolen sind uns äußerst dankbar, Essenseinladung und einen Joint lehnen wir jedoch dankend ab ...;-) Mit einer neuen Geschichte zum Basecap machen wir uns wieder auf den Weg ...
 
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Unterwegs machen wir immer mal kurze Stops ... zum Tanken, Geld abholen, Futter fassen und auf einer Festwiese, bei der wir noch den Zieleinlauf des Pferderennens miterleben.
Der Abend endet - wie so oft - mit Regen und Gewitter ... wobei, nicht ganz:
 
Lieber René, ganz liebe Geburtstagsgrüße von uns und ganz viele gute Wünsche für das neue Lebensjahr. Wir sind zwar fern, aber denken an dich (nicht nur heute ...;-) Feier schön und genieße den Tag.