Kasan

Kasan

Der nächtlich einsetzende Regen bereitet uns Sorgen und einen unruhigen Schlaf, denn der Weg zu unserem Nachtlager an der Wolga war schlammig, furchig und ging bergab. So wach hatten wir genug Gelegenheit, Frachter und Flusskreuzfahrtschiffe auf der Wolga von unserem Bett im Auto zu beobachten. Wladimir lief uns am Morgen dann nicht mehr über den Weg. Er bleibt uns in Erinnerung als einer der wohl wenigen Russen, die das gestern Abend angebotene Bier von uns abgelehnt haben. Letztlich waren alle Sorgen über den Weg von der Wolga zurück unbegründet, unsere Dicke ist schließlich ein Geländefahrzeug und sieht jetzt nach der Schlammkur, die wir ihr auf dem Weg gegönnt haben, auch entsprechend aus. Unser Frühstück nehmen wir dann ein paar Kilometer weiter auf einer grünen Wiese am Wegesrand zu uns. Und dann geht's wieder ... klar ... auf die M7 Richtung Osten.

Nach einigen Kilometern erleben wir unsere erste Straßenkontrolle. Schnell die Papiere vorgezeigt und schon wünscht uns der freundliche Polizist schmunzelnd eine gute Weiterfahrt, nachdem wir ihm unser Reiseziel benennen.

Wir erreichen Kasan, die Hauptstadt der Republik Tatarstan. Der Reiseführer beschreibt die Stadt als eine der schönsten Russlands, und das können wir nach unserem kurzen Aufenthalt hier durchaus bestätigen. Zunächst begrüsst uns Kasan aber mit einem Stau, wir sind eben wieder in städtischen Gefilden unterwegs. Ein Parkplatz ist schnell gefunden, gut gewacht von einem Polizeiauto am Zentralstadion. Nein, das ist nicht das Stadion, in dem Deutschland gg. Südkorea am 27.6.2018 hoffentlich seinen Gruppensieg klarmachen wird. Das Spiel findet vielmehr in der Kasan Arena statt, an der wir später noch vorbei fahren und die jetzt schon gut bewacht ist. Mit einer Teigtasche für den schnellen Hunger bewaffnet, entern wir den mächtigen Kreml - schön strahlend weiß und beeindruckend imposant. Kasan ist heute auch das Zentrum des Islam in Russland, und so finden sich im Kreml Bauwerke verschiedenster Religionen und Einflüsse zu einem prächtigen Ensemble zusammen. Die Kul-Scharif-Moschee steht direkt neben der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, der Gouverneur von Tatarstan sitzt hier in einem herrschaftlichen Gebäude, das direkt neben dem Schiefen Turm von Kasan steht.

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Wir bummeln noch durch die Fußgängerzone von Kasan, in der schon Einiges auf das bevorstehende Fußball-WM-Turnier hindeutet. In der "Kulinaria", die in einer Art Betriebskantine betrieben und in der tartarische Küche angeboten wird, schlagen wir uns die Bäuche voll - und das zu einem unverschämt billigen Preis. Zwei Hauptspeisen, zwei Salate, zwei Getränke und noch zwei Mal Nachtisch für sage und schreibe 290 RUB, das sind aufgerundet 3,90 EUR! Kasan hat uns beeindruckt und sehr gut gefallen. Wer also noch einen Ort für ein WM-Spiel sucht, diesen können wir uneingeschränkt empfehlen. Die Stadt entlässt uns mit Stau und nachdem wir noch einige Kilometer weiter gerollt sind, finden wir ein ruhiges Wiesenplätzchen für die Nacht.