Irlan und Nordirland standen schon länger auf der Liste unserer Ziele. Dieses Jahr sollte es dann soweit sein.

Lauter Rings...

...of irgendwo

Ein paar Tage sind seit dem letzten Beitrag vergangen, was in erster Linie an den erlebnisreichen Tagen lag, an denen man kaum dazu kam, den Rechner anzumachen oder mal die Mails abzurufen. Aber auch unser Rollentausch (Anke als Fahrerin, Det als kranker Fußhochleger) und unsere Pubabende - teilweise bis nach Mitternacht - nahmen Zeit in Anspruch ... was uns nicht unbedingt ungelegen kam ... am gestrigen Pubabend konnten wir sogar endlich ein Guinness und ein Murphys bei Live-Musik genießen ... der Genuß kam allerdings erst später, denn das Lokal war am Samstag-Abend so gut besucht, dass es eine Weile brauchte, ehe wir Plätze gefunden hatten und unser Bierchen in der Hand hielten.

Es ging weiter auf dem Ring of Kerry, der schönen Panoramastraße. Morgens zum Frühstück eine Ottersichtung. Weiter zu einem Traumstrand, zu dem uns die Einfahrt wegen zu hohem Fahrzeug verwehrt war. Leider passiert das häufig, dass die Parkplätze an Sehenswürdigkeiten, Stränden oder auch nur einfachen Parkplätzen auf eine Höhe von meist 2,10m, manchmnal auch nur 1,90m, beschränkt sind, was für uns mit der schon großen Dicken und ihrem Helm, also der Dachbox, natürlich die Einfahrt oft verwehrt. Unser Stranderlebenis hatten wir dafür dann am nächsten Tag auf fast derselben Landzunge, die von der nächsten Halbinsel in dieselbe Bucht ragt und die sogar mit dem Autos befahrbar ist. Gut 3 km feinster Strand mit feinstem hellen Sand, bei Ebbe fast 500 m breit, ein Traum, erst recht bei Sonnenschein ... das ist ein Strand, wie für uns. Natürlich ging es für uns auch durch das Gap of Dunloe, eine schmale Straße, die durch zwei Bergketten führt und eigentlich nur für Kutschen und Fußgänger befahrbar ist ... es sei denn, man kommt von der "richtigen Seite" in das schmale Tal ... etwas Pech hatten wir in dieser schönen Gegend, denn es regnete und regente und regnete ... bis wir aus dem Tal wieder raus waren ... vorher standen wir noch in einem Stau, der allerdings von Kühen auf der Straße verursacht war, die von einer ihrer fettgrünen Wiesen zur nächsten getrieben wurden. Im Killarney Nationalpark statteten wir noch dem Torc-Wasserfall, idyllisch in üppiger moosbehangener Vegetation gelegen, und dem Muckrow House, einem schönen Herrenhaus in einem parkähnlichen Gelände gelegen, einen Besuch ab.

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Am nächsten Tag lag mal wieder eine sehenswerte Ruine auf dem Weg, Ross Castle. Die nächste Aussicht auf fiel dann förmlich ins Wasser, weil bei herrlichstem SOnnenschein plötzlich ein Regenschauer über uns nieder ging. Es waren nur 200 m bis zur Aussicht über Killarney und den See, aber der immerhin schon humpelnde Det, holte sich die zweite Dusche des Tages ab.

Der Südwesten Irlands bietet eine VIelzahl von sehenswerten Halbinseln, die wir in den letzten Tagen gut bereits sind - jetzt geht es auf die letzte, die DIngle-Halbinsel - für mich, vielleicht auch wegen des besser werdenden Wetters (was heißt, weniger Regen, aber immer nur noch 14 Grad mit oft Sonnenschein) die schönste der Halbinseln. VOr der Kleinstadt DIngle fahren wir zur DIngle-Bucht und hoffen, Fungie zu Gesicht zu bekommen. Fungie ist ein Delfin, für DIngle wohl DER Delfin, der sich regelmäßig in der Bucht sehen lässt und seinen Artgenossen nichts in offene Meer folgt. Das hat eine wahre Fungie-Mania ausgelöst, in ganz Dingle dreht sich alles um diesen Delfin. Es werden Ausflugsfahrten angeboten, man kann mit dem Delfin im Meer schwimmen und natürlich jede Menge Delfin-Souvenirs kaufen. WIr beschränkten uns auf einen kleinen Stadtrundgang, probierten Murphys Eis (angeblich das beste in ganz Irland - auf jeden Fall das teuerste mit 12 EUR für vier Kugeln) und eine große Portion Fisch und Chips, die wir im Hafen mit Möwen und Krähen teilen.

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Wir fahren weiter auf der Küstenstraße, die sich teilweise sehr eng an den Hang schmiegt. Busse und Gefährte über 3 Tonnen sind hier nicht mehr erlaubt auf den engen Straßen, zwei Wohnmobile vor uns begrüßen sich deren Spiegel im Vorbeifahren. Immer wieder halten wir an, um das Panorama zu genießen. Steilklippen auf der einen Seite mit dem weiten Atlantik, auf der anderen Seite immer wieder grüne Wiesen mit grasenden Kuh- oder Schafherden - Irland wie aus dem Bilderbuch. Mal kommen wir an dem Resten eines alten Küstenforts vorbei, mal an einer Kirchenruine, mal an einer Farm, bei der wir die Tiere füttern können. Die Nacht verbringen wir in unserer Dicken auf einem kleinen Parkplatz, der zu einer Sandbucht gehört. Vorher ziehen wir jedoch noch von einem Pub zu nächsten, im ersten sind wir zunächst die einzigen Gäste, im zweiten und beim zweiten Bier sehen wir dann, dass Irland im Fußball den Dänemark einen Punkt abringt, was jedoch hier in der Kneipe eher als Nebensache angesehen wird. "Ireland is not good" - dafür im Musizieren im Pub viel besser, es wird mitgesungen und geklatscht und im Dunkeln finden wir dann zu unserem Nachtlager.

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Das stellt sich am nächsten Morgen als zu stürmisch für unser Frühstück heraus ... die Nacht war ohnehin nicht die beste ... also fahren wir erst einmal die Küstenstraße weiter und finden uns an einem winzigen Kai in einer geschützten Bucht, der nur über eine steile enge Straße zu erreichen ist, ein und dort auf dem Pier unser Frühstück einzunehmen ... bald geht es uns viel besser, und es geht weiter ... zur einzigen WIndmühle in Irland, die noch funktionsfähig ist ... wie jeden Tag vorbei an Abbeys und Castles, natürlich immer mit kleinen und großen Pausen. In Tarbert nehmen wir die Autofähre über den Shannon, Irlands größten Fluß, und sind nunmehr im County Clare. Detis Fuß funktioniert jetzt schon wieder so gut, dass es in Kilkee für eine kleinere Wanderung entlang der Klippen reicht. Beim Tankstop erfahren wir, dass wir gerade auf den Spuren von Mr. Trump wandeln, der zwei Tage vorher das gesamte County mit seiner Anwesenheit auf den Kopf gestellt hat. Unter anderem besuchte er seinen eigenen Golfplatz, der immerhin 300 Leuten hier am Ende der Welt Arbeit bietet und so der größte Arbeitgeber der Region ist. Als Anti-Trump hält man sich mit Äußerungen hier besser zurück, zumal seine Söhne im örtlichen Pub von Doonbeg gleich mal ein paar Lokalrunden geschmissen haben sollen. Uns wehen nur noch die amerikanischen Fähnchen entgegen. Der Abend endet nach längerer Suche nach einem Campingplatz (der erste, auf den wir wollten, war wegen Überfüllung bereits geschlossen) in Doolin. Das Camp ist okay, genau am Meer gelegen, aber mit steifer Brise. Dafür entschädigt der Besuch im örtlichen Pub, der eingangs bereits geschildert wurde. Dazu sei noch angemerkt, dass Doolin eines der Zentrum für irische Volksmusik ist, und wenn man schon mal hier ist ...

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